Im März dieses Jahres hat Apple bei seiner Apple-Watch die EKG-Funktion freigeschaltet. Seit dem 14. November laufen nun drei mehrjährige Studien u.a. über die Research-App. Der Weg zum Pharmaunternehmen ist damit immer noch weit, aber das Sammeln von Gesundheitsdaten gehört mittlerweile zum Kerngeschäft der Digitalkrake.
Die Apple Women's Health Study (Foto oben) soll den Zusammenhang zwischen Menstruationszyklen, dem Gesundheitszustand und verschiedenen Krankheiten (z.B. polyzystisches Ovarsyndrome, Unfruchtbarkeit, Osteoporose) herausfinden. Untersucht werden soll auch, inwieweit ein bestimmter Lebensstil und gesundheitliche Verhaltensweisen Einfluß nehmen.
Bei der Heart and Movement Study (Foto unten) werden Faktoren ermittelt, die die Herzgesundheit verändern. Insbesondere soll ermittelt werden, wie Mobilitätssignale in Verbindung mit Puls und Herzrhythmus als Warnsignal für Vorhofflimmern und andere Herzerkrankungen genutzt werden können.
Die Hearing Study will bestimmen, wie die Lautstärke von Geräuschen und unterschiedliche Stresslevel das Hören langfristig verändern. Die gewonnen Daten werden zusammen mit der WHO ausgewertet, um vorbeugende Maßnahmen gegen Hörverlust zu entwickeln.
Bei allen Studien werden verschiedene Apple-Produkte eingesetzt: iPhone, Apple Watch, ResearchKit und HealthKit. Auf eine breite Schar von Studienteilnehmern setzt Apple, in dem es den Eintrageprozess für die Studien stark vereinfacht. Eine große Anzahl von Teilnehmern könnte Apple durchaus erreichen. Für die EKG-Anwendung soll das Unternehmen 419.000 Probanden gefunden haben.
E-fundsresearch.com stellt denn auch die Frage, ob Apple auf dem Weg zur Pharmafirma sei. Die eigene Antwort: Sicher nicht. Apple nutze die große Verbreitung seiner Produkte, um vermehrt Daten zu sammeln und mit wissenschaftlichen Partnern auszuwerten. Dennoch: Apple hat schon des öfteren sein großes Interesse an Healthcare bekundet. Das Geschäft will sich der Technologiekonzern mit Sicherheit nicht entgehen lassen. Und wer weiß, was die Zukunft bringt.