Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt bewerten 10% sehr viel besser und 30% etwas besser, dagegen nur 22% etwas und 5% sehr viel schlechter. Bei den politischen Rahmenbedingungen ist die Stimmung nicht so gut: 5% sagen, sie sei sehr viel und 19% etwas besser. Doch 43% finden sie etwas oder sehr viel schlechter. Auch bei den rechtlichen Rahmenbedingungen überwiegt die Skepsis: 27% schätzen sie sehr viel oder etwas besser ein, doch 44% etwas oder sehr viel schlechter.
Was die wirtschaftliche Situation explizit der deutschen Pharmabranche betrifft, so fällen 67% das Urteil: eher oder sehr positiv.
Gefragt wurde auch, wie sich der Umsatz in bestimmten Wirkstoffklassen entwickeln wird. Von überwiegend stark oder eher steigenden Umsätzen gehen die Experten bei den Antiallergika, Antidementiva, Antidiabetika, Antirheumatika, Geriatrika, Homöopathika, Kardiaka, Psychopharmaka, Virustatika und Zytostatika aus. Die Mehrzahl erwartet stagnierende oder eher bzw. stark sinkende Umsätze bei den Antibiotika und Antiepileptika. Die Waage hält sich bei positiven wie negativen Einschätzungen bei den Impfstoffen.
Wenig Überraschendes bringt die Frage, welche Auswirkungen die Befragten von den 20 seit 2012 ausgelaufenen Medikamentenpatenten erwarten. In erster Linie sind das steigender Wettbewerb/Konkurrenz (34%), steigendes Angebot und steigende Nachfrage nach Generika (19%), sinkende/günstige Preise (16%) sowie Umsatz- und Gewinnverlust bei den Originalherstellern (12%).
Und wie kommt die Politik bei den Pharmaexperten weg? Sehr oder eher zufrieden geben sich 29%, eher oder sehr unzufrieden 26%. Doch 33% bewerten sie teils teils, was nicht eben von großer Euphorie zeugt.
Im Urteil der Pharmaexperten offenbart das Gesundheitssystem seine Stärken und Schwächen. 52% verleihen ihm das Attribut solidarisch, aber nur 26% realitätsnah, 59% können überhaupt oder eher nicht zustimmen, dass es transparent ist und 36% finden es zukunftsfähig, aber 31% nicht und 32% nur teils teils. Ebenfalls eher negativ fällt die Einschätzung aus, ob das deutsche Gesundheitssystem im Interesse der Patienten agiert. 30% lehnen diese Aussage ab, 32% befürworten sie und 37% sagen teils teils. Dass es im Interesse der Ärzte funktioniert, dem stimmen 38% zu, 30% stimmen nicht zu und 29% sind unentschieden.
44% meinen, dass es auf keinen Fall im Interesse der forschenden Pharmaunternehmen ist, 19% meinen das Gegenteil und 34% sind unentschieden. Etwas positiver fällt die Bewertung aus, wenn es generell um die Pharmahersteller geht. Denn da sind immerhin 29% der Auffassung, dass das deutsche Gesundheitssystem in deren Interesse abläuft.
Die entscheidenden Treiber für die positive Entwicklung der Pharmabranche sind die Innovationskraft der Branche, qualifiziertes Personal, der demographische Wandel sowie steigende Nachfrage im Lifestyle-Markt. Als entscheidende Barrieren werden vor allem der zu strenge gesetzliche Rahmen, die hohen Kosten am Wirtschaftsstandort Deutschland und das Preismoratorium bzw. die Preisbindung von Medikamenten genannt. Als größte Trends gelten die personalisierte Medizin, der Lifestyle-Markt, der technologische Fortschritt, ein steigendes Gesundheitsbewusstsein sowie der demographische Wandel.
Hier können Sie Auszüge der Statistiken der Ergebnisse einsehen:
Quelle: Statista-Expertenbefragung Pharma 2016/2017, n=73 Experten der Pharmabranche
PM-eReport 4/2017