Dass Amazon große Ambitionen im Gesundheitsmarkt hegt, ist mittlerweile mehr als offensichtlich. Dabei nutzt Amazon seinen enormen digitalen Wissensbestand. Jetzt geht das Unternehmen einen nächsten Schritt und etabliert Amazon Pharmacy.
Was das bedeuten kann, darüber rätseln die Experten. CNN beispielsweise erwartet, dass - vorerst - nicht unbedingt stationäre Apotheken das Ziel von Amazon sind. Aber für Amazon Pharmacy würden ständig neue Mitarbeiter gesucht, vom Apotheker bis zum Softwareschreiber. Regelmäßig finden sich rund 50 Stellen im Angebot - und das schon seit Wochen.
Pharma Technology Focus prognostiziert, dass Amazons Alexa, dass bereits jetzt beim Management chronischer Krankheiten unterstützen kann, eine direkte Verbindung zu Pillpack herstellen wird. Damit, so formuliert es Michael Cherny von der Bank of America, würden Wettbewerber unter Druck gesetzt, weil die Erwartungen der Patienten an eine schnelle Lieferung stiegen.
Und damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Nicht nur als Apotheke und Arzneimittelhersteller sondern auch als Krankenversicherer und Krankenhausbetreiber versucht sich Amazon. Der neueste Zukauf - Health Navigator - verspricht ein umfassendes teemedizinisches Angebot.
In Deutschland bietet Amazon mit Amazon Web Services (AWS) „die digitale Transformation des Gesundheitswesens und der Biowissenschaften" an, um „den gesundheitlichen Weg des Patienten zu personalisieren, die datengesteuerte Entscheidungsfindung zu verbessern und die Präzisionsmedizin zu beschleunigen". AWS will dies mit einer Cloud-Plattform ermöglichen, auf der Unternehmen im Gesundheitswesen und in den Biowissenschaften innovativ agieren über 100 HIPAA-fähige Services, Machine Learning- und Analyse-Tools sowie Daten-Interoperabilitäts-Frameworks funktionieren. Das Angebot richtet sich an Gesundheitsdienstleister, Kostenträger, Pharma, Biotech und Genomik. Auf der Website werden Celgene, Bristol-Myers Squibb und Allergan bereits als Kunden genannt.
Foto: Website Pillpack; PM 22.11.2019