Studienübersicht: mit u.a. Barmer DiGA-Umfrage

 


Nach mehreren Aufschlägen zum Thema DiGA, die sich intensiv mit der Marktentwicklung beschäftigen, sind die Umfrageergebnisse einer Umfrage bei tatsächlichen DiGA-Nutzer:innen veröffentlicht worden. 

Ihr Leuchtturm im Studiendickicht. (Foto von Quaid Lagan auf Unsplash)

Der Leuchtturm Friesische Freiheit heißt nicht zufällig so. Ihno Fokken hat im Norden seine Agentur mit dem Namen Friesische Freiheit gegründet, fühlt sich friesisch frei und ist bekannt für seine Direktheit — und seine Healthcare Expertise. Alle zwei Wochen beleuchtet er hier neueste und relevante Studien und Reports und fasst diese für Sie zusammen. 

Umfrage zur DiGA-Nutzung bei BARMER Versicherten

Nach mehreren Aufschlägen zum Thema, u.a. vom Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung und dem GKV-Spitzenverband, die sich intensiv mit der Marktentwicklung beschäftigen, sind die Umfrageergebnisse einer Umfrage bei tatsächlichen DiGA-Nutzer:innen veröffentlicht worden.  

Diese Befragten rekrutierten sich aus dem Versicherten-Bestand der BARMER (insgesamt 8,6 Mio. Versicherte), die bereits eine DiGA verordnet bekommen haben (ca. über 21.000 Personen). Davon wurden über 8.000 für eine Befragung angeschrieben. Wie hoch der genaue Rücklauf bei der Befragten ist, konnte ich nicht in dem Bericht finden; er ist auch mehr eine Mischung aus Strukturdaten der Nutzenden und den Umfrageergebnissen.  

Ein paar Punkte, die bei mir hängengeblieben sind:  

  • Bei den Größenverhältnissen konstatiert der Bericht zurecht, dass der Anteil der Nutzenden im Vergleich zu den Gesamtversicherten sehr überschaubar ausfällt. 
  • Die Behandelnden sind mit über 70% der wichtigste Faktor, um auf DiGA aufmerksam zu werden.
  • Aber aufmerksam machen, reicht aus der Perspektive der Nutzenden nicht: sie wünschen sich mehr Aufklärung und Transparenz, was sie da eigentlich machen sollen (fast 35% geben an, dass die DiGA nicht ihre Erwartung erfüllt hat).
  • Wenn die Nutzung aber grundsätzlich funktioniert hat, dann ist dieses Erlebnis und die Erfahrungen durchaus positiv. 
  • Der Weg zum Erhalt eines Freischaltcodes war in der Vergangenheit häufiger ein Problem, was im Bericht selbstkritisch erwähnt wird, soll aber besser geworden sein, was auf Basis der Ergebnisse nicht 1 zu 1 bewertet werden kann.  

 

Insgesamt lohnt sich der Blick in die Ergebnisse, um zu verstehen, wie in der Breite die Nutzung einer DiGA empfunden worden ist.  Im Report selber gibt es auch einige gute Vorschläge für die Weiterentwicklung, wie z. B. die konsequente Einbindung von PROMs.  

Hier geht es zur Landingpage.

 

Entwicklung des weltweiten Arzneimittelmarktes: Ausblick 2028 vom IQVIA Institute for Human Data Science  

Wie und wo fokussiert sich der weltweite Markt mit Medikamenten? Antworten darauf gibt der aktuelle Bericht vom IQVIA Institute for Human Data Science, die eine Reihe von Marktdaten zusammengetragen haben.  


Wie bereits in den vergangenen Jahren, lässt sich klar der Fokus auf die Therapiebereiche in der Immunologie, Endokrinologie und der Onkologie erkennen. 

Hier geht es zur Anfrage des kostenfreien Reports.

Praxisbarometer Digitalisierung 2023 der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)  


Es ist jedes Jahr immer wieder die wichtigste Erhebung zum Digitalisierungsgrad und -erfahrungen im niedergelassenen Bereich. Über 3.100 Vertragsärzte und -Psychotherapeuten (PT) haben im Herbst letzten Jahres bei der bundesweiten repräsentativen Umfrage teilgenommen.  

Die Ergebnisse lassen sich durch den jährlichen Turnus gut von ihrer Entwicklung über die Jahre beobachten und bestätigen den grundsätzlich steigenden Digitalisierungsgrad in den Praxen.  


Ein Tipp: schaut in den Tabellenband, der auf der Landingpage ebenfalls zum Download zur Verfügung steht. Er bietet eine hohe Detailtiefe, gerade in Hinsicht auf die Unterschiede (Hausärzte vs. Fachärzte vs. Psychotherapie) und zeigt den kompletten Satz an Fragestellungen und nicht nur die, die es in die Präsentation des IGES Institut GmbH und der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) geschafft haben.  

Ein paar Highlights:  

ePA-Nutzung: als Grund für die ePA-Nutzung geben 60% an, dass die keine Sanktionen erhalten möchten. Eine wichtige Zusatzinformation aus dem Tabellenband: der Wert bezieht sich auf knapp 20% der Hausärztinnen und Hausärzte als auch Fachärztinnen und Fachärzte, die aktuell überhaupt die ePA in der Praxis einsetzen. Die restlichen 80% scheinen kein Problem mit den Sanktionen zu haben.

Digitale Angebote an Patientinnen und Patienten: die Video-Sprechstunde hat die größte Durchdringung mit knapp 37%, danach kommen jeweils ca. mit 25% die Online Terminvergabe, das Anbieten von DiGA und Übermittlung von Dokumenten durch Patienten vor einem Termin. Interessant bei diesem Punkt: bei der Abfrage, inwieweit die genannten Angebote wirklich nützlich für die Patientenseite sind, liegt der Wert bei den DiGA nur bei 5,6 % (exkl. PT) in der Wahrnehmung der ärztlichen Seite.

Thema IT: der Dauerbrenner an Nervpotential in der Praxis. Die Fehlerhäufigkeit liegt immer noch auf einem hohen Niveau, die Kosten sind nur bedingt abgedeckt und eine freie PVS-Wahl ist nur für einen Teil eine realistische zeitnahe Option Persönlich finde ich es schade, dass der Schwerpunkt beim Praxisbarometer auf der quantitativen Auswertung liegt. Die Erkenntnisse aus den qualitativen Fokusgruppen werden nur am Rande erwähnt und ein größeres Resümee für ein besseres Verständnis zu den Punkten wäre sicher spannend.  

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Megatrends 2024 - was sind die größten Treiber für Wandel in der Wirtschaft und Gesellschaft?  

Nein, es ist nicht die U-Bahnkarte von Oldenburg, sondern die regelmäßig erscheinende Übersicht des Zukunftsinstituts zu den wichtigsten Trends, die unser Leben beeinflussen.  


Was die Übersicht der Megatrend-Map auszeichnet, ist die Komplexität und die gegenseitige Einflussnahme von Trends, die aufgezeigt werden.  So kreuzt beim Trend Gesundheit beim Knotenpunkt Digital Health zum einen der Trend nach Sicherheit, aber auch Konnektivität. Damit entsteht sofort ein Punkt zum Diskutieren.

Hier geht es zur Landingpage mit weiteren Informationen.

Future of Health Report 2024 von ZS: Healthcare Consumers und Professionals im 6-Länder Vergleich  

Bereits seit 2021 untersucht das Beratungsunternehmen ZS die Einstellungen und Erwartungen von Patientinnen und Patienten und Leistungserbringern an zukünftige Gesundheitssysteme. Befragt wurden insgesamt über 9.500 Konsument:innen in US, UK, Schweden, China, Japan und Deutschland. Dazu kommen über 1.300 befragte Professionals (dabei ca. über 1.000 aus dem Primary Care Bereich).  

Insgesamt also eine solide Datenbasis mit einem klaren Resultat und Aufforderung: "The healthcare system of the future must be accessible, affordable and equitable". Der aktuelle Status gleicht einem Spießrutenlauf zwischen administrativen Aufgaben (Professionals) und dem eingeschränkten Zugang zu medizinischen Leistungen (Beispiel im Report: trade-off zwischen Gesundheit und finanzieller Stabilität).  


Weitere Themen sind u.a. Erwartungen an AI, Wahrnehmung und Relevanz von Prävention und Partnerships für eine bessere Versorgung.  

Hier geht es zum kostenfreien Report.

 

Zu den anderen Leuchttürmen:

 

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Ihno Fokken

Gründer und Geschäftsführer von Friesische Freiheit GmbH 

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